Die Altstadt von Cuneo liegt auf einer Hochebene mit dreieckiger Form, die an einen Keil erinnert (daher auch der Name „Cuneo“, italienisch „Keil“). Sie bietet eine Reihe historischer, baulicher und kultureller Sehenswürdigkeiten und bezaubernde Aussichtspunkte.
Die Straßen des Zentrums sind von verschiedenen bedeutenden Gebäuden wie dem Rathaus und dem Stadtturm gesäumt. Von den Sakralbauten der Stadt sind vor allem die Kirche Santa Chiara und die Kirche Santa Croce erwähnenswert, zwei wichtige Denkmäler des piemontesischen Barocks. Sie wurden von dem Architekten Francesco Gallo entworfen, der aus der Umgebung von Mondovì stammte.
Zu den stimmungsvollsten Winkeln gehören die Gässchen der Contrada Mondovì, wo sich einst das jüdische Getto befand, mit der Synagoge und dem nahegelegenen Teatro Toselli. Dank der 13 Kilometer langen Arkaden kann man die Stadt bequem zu Fuß erkunden (das Fahrrad sollte hier allerdings geschoben werden), beispielsweise um kulinarische Köstlichkeiten in einem der vielen einladenden Restaurants kennenzulernen. Nicht leicht zu sagen, wo es am besten ist. Doch egal, wo man sich auf der zentralen Via Roma niederlässt: man kann eigentlich nichts falsch machen.
Die weitläufige Piazza Galimberti ist der „Salon“ der Stadt, wo auch der Wochenmarkt (jeden Dienstag) und verschiedene Feste stattfinden. Unter den Arkaden liegt die Konditorei Arione, in denen schon der Schriftsteller Hemingway die berühmten „Cuneesi“ erwarb (Pralinen aus Baiser, Schokolade und Rum). Sie sieht heute noch genauso aus wie zu der Zeit, als sie der amerikanische Autor besuchte.
Piazza Galimberti ist nach dem Lokalhelden Duccio Galimberti benannt, dem Sohn eines Ministers und der österreichischen Dichterin Alice Schanzer. Im Juli 1943 rief der Rechtsanwalt vom Fenster seiner Kanzlei auf der damaligen Piazza Vittoria (die später zu seinen Ehren in Piazza Galimberti umbenannt wurde) die Menge zum Kampf gegen den Nazifaschismus auf. Er starb 1944, nachdem er vom Regime gefangengenommen und gefoltert worden war, und ist dank seiner charismatischen Erscheinung heute noch eine wichtige Symbolfigur für die Widerstandsbewegung.
Heute kann man das Museumshaus Galimberti besuchen, in dem Werke der bildenden Kunst sowie ein äußerst interessantes Wohnambiente aus der damaligen Zeit zu sehen sind.